Friedlicher Protest in einer Diktatur – Eine Anleitung

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Ziele

Jeder Protest benötigt ein direktes und ehrenvolles Ziel, das ein möglichst kleiner gemeinsamer Nenner für die Unzufriedenen sein sollte, damit unter diesem Motto möglichst viele Menschen auf der Straße mobilisiert werden können. Eine möglichst hohe Anzahl an Demonstranten zu bewegen, ist wesentlich, denn die Regierung reagiert nur auf unzufriedene Menschenmassen. Zudem reißen hohe Zahlen an Demonstranten auch noch die mit, die sich aus Angst noch nicht auf die Straße trauten. Die Masse bietet dem einzelnen ein Sicherheitsgefühl.

Organisation

Auch Ideale brauchen eine Organisation, damit ihnen zum Sieg verholfen werden kann. Ein Protest muß organisiert sein. Sonst besteht eher die Gefahr, daß er Projektionsfläche für die Propaganda des Regimes bietet. Zudem fällt es den Exekutivkräften des Regimes umso leichter, den Protest zu stören, je weniger der geplant und gegen fremde Einwirkungen organisiert ist. Das Regime hat logischerweise ein großes Interesse, einen Protest zu zerstreuen und unwirksam zu machen oder ihn gar zu bezichtigen, er sei gewalttätig.

Die Vorbereitung des Protests sollte allemal eine Spezialisierung der Kräfte beinhalten, die somit bestmöglich bestimmte Aufgabe erfüllen können.

Beispielsweise sollten Dokumentationsbeauftragte den Protest filmen bzw. photographieren und darin geschult sein, die Bewegung medienwirksam in Szene zu setzen. Rechtsanwälte bzw. Rechtssachverständige sollten auch vor Ort sein, um gegebenenfalls mit Regierungskräften zu verhandeln bzw. um Protestteilnehmer in ihren Rechten zu verteidigen.

Menschen mit Status und Reputation in der Bewegung sollten eine professionell gestaltete Bühne erhalten, so daß sie sich gut präsentieren können. Veteranen des Militärs oder der Polizei sollten ihre Uniformen tragen und vorbereitet sein, mit den Exekutivkräften im Dienste der Regierung zu sprechen und sie auch davon zu überzeugen, sich dem Protest anzuschließen bzw. notfalls sogar auch zu meutern. Religiöse oder spirituelle Führer sind für Ermunterung der Protestler zu Friedlichkeit und Bestimmtheit im Willen unverzichtbar.

Nicht zu vergessen ist ein Beauftragter für die interne Kommunikation und Sicherheit. So kann im Falle, daß die Regierung Störer („Agent Provocateurs“) einschleust, zielgerichtet gegengewirkt werden durch Isolation und Ausschluß dieser Leute aus der Protestbewegung.

Die gerechte Sache durch Friedfertigkeit repräsentieren

Die Menschen zeigen, daß Recht und die Gerechtigkeit auf ihrer Seite sind, wenn sie sich friedfertig verhalten. Hiermit zieht man auch andere mit, die auch auf die Seite des Rechts und der Gerechtigkeit stehen wollen. Im Gegensatz dazu werden gewaltsame Aktionen im allgemeinen mit negativen Absichten assoziiert. Außer zur Selbstverteidigung ist Gewalt niemals legitim. Bei der Auch bei der Selbstverteidigung darf Gewalt nur das letzte Mittel sein, und es muß unbedingt das Verhältnis zur drohenden Gewalt gewahrt sein.

Durch eine gezielte Vorbereitung des Protestes mit organisierten Kräften wie oben erwähnt, sind Konflikte und Mißverständnisse zwischen Protestlern und Regierungskräften deutlich leichter zu vermeiden. Und genau dieser reibungslose Ablauf ist das höchste Ziel einer inneren, gut überlegten Proteststruktur, deren friedfertige Ausstrahlung positiv auf Außenstehende einwirkt.

Gerechtigkeit heißt nicht Naivität

Daß man es selbst gut meint, heißt aber eben nicht, daß man davon ausgehen darf, daß es die Gegenseite, also auch die Regierungskräfte, es ehrlich und gut meinen und einen Konflikt vermeiden wollen. Diktaturen sind nur zu bekannt dafür, daß sie Provokateure in Protesten einschleusen, so daß es für Außenstehende scheint, der Protest sei illegitim, weil er für Gewalt stehe. Dabei ist es gerade die tyrannische Regierung, die für Unrecht und damit für Gewalt steht.

Die Notwendigkeit von Sicherheit

Insofern ist die Sicherheit eine zentrale Aufgabe, um Gewalt und Konflikte durch Infiltration und feindliche Instrumentalisierung des Protests zu vermeiden. Auch der Ehrlichste und eben auch der Protest durch die Ehrlichsten hat alles Recht bei der Organisation, interne und externe Sicherheitsvorkehrungen zur Abwehr von Böswilligkeiten der Regierungsseite zu treffen.

Die Vorbereitungstreffen sollten privat an geheimen Orten stattfinden. Kein Teilnehmer sollte elektronische Geräte mitführen, da sie durch Regierungskräfte detektiert werden könnten. In diesem Sinne sollten alle Teilnehmer auch auf Spionagegeräte durchsucht werden, beispielsweise auf Verkabelungen am Körper und andere Spuren, die darauf hinweisen, es könnte sich um einen Regierungsagenten handeln.

Das bedeutet ebenfalls, daß bei Beginn des Protests Regierungsagenten in der Menge durch die internen Sicherheitskräfte aufgespürt werden müssen, um auf sie zuzugehen, sie zu befragen und gegebenenfalls Hinweise auf Regierungsaktivität zu finden.

Meistens sind Agenten der Regierung einzeln unterwegs, ob ein Mann oder auch eine Frau. Jeder Verdächtige sollte durch die Sicherheitskräfte befragt werden, um seine Identität zu überprüfen und ihn bei Hinweisen auf eine Agententätigkeit (z.B. Verkabelungen) vom Protestzug auszuschließen. Diese Person muß allen Sicherheitsbediensteten mitgeteilt werden idealerweise mit einem Photo und der Nennung seines Aufenthaltsortes, um ihn ausschließen zu können. Die einfachste Art einen Regierungsagenten zu entlarven ist es, ihn nach seiner Arbeit zu fragen und seinen Arbeitsgeber anzurufen. Irgendein lokales Unternehmen anzurufen, um die Identität des Arbeitsgebers zu bestätigen, ist eine weitere Methode. Man kann auch das Wissen zur Arbeitsumgebung beim angeblichen Arbeiter testen, usw..

Es sollte darauf geachtet werden, daß die wichtigsten Protestanführer durch Freiwillige mit Kenntnissen in Selbstverteidigung oder auch in Militär- bzw. Polizeitaktik flankiert sind. So können die Protestführer gegen Angriffe abgeschirmt werden, bzw. sie können bei Übergriffversuchen aus der Gefahrenzone gebracht werden. Fluchtrouten und sichere Häuser in Städten der benachbarten Regionen und Nationen sollten im Vorfeld bereits ausgearbeitet sein.

Den Protest führen

Denkt daran, eine Diktatur ist darauf bedacht, jeden Protest bereits im Keim zu ersticken. Daher sollte der Protest so aufgebaut sein, daß die Ziele der Tyrannenregierung vorausgesehen und unterminiert werden können.

Zu diesem Zweck ist es besser, wenn die meisten Protestler keine Geräte mit sich tragen, die detektiert werden können. Somit wird verhindert, daß Gruppierungen online detektiert und ausgewertet werden können, was eine gezielte Polizeistrategie gegen den Protest zu vereiteln hilft.

Die Protestierenden sollten sich normal kleiden. Denn jeder normale Mensch darf sich in der Stadt bewegen und die alltäglichen Geschäfte erledigen. Da die Regierung nicht das Leben in der Stadt anhalten kann, wird es ihr so unmöglich gemacht, Ansammlungen der Protestbewegung zu verhindern.

Dabei sollte die Protestbewegung darauf bedacht sein, sich nicht in Straßen zu treffen, die leicht blockiert werden können. Der Ort sollte so gewählt sein, daß es der Regierung nicht möglich ist, alle Zugänge dorthin abzuriegeln, zudem sollte die Ankunft der Protestler örtlich und zeitlich aufeinander abgestimmt werden mit möglichst viel Variabilität. Für den Fall der Fälle einer Blockade des Versammlungsortes durch Regierungskräfte, sollte ein gut erreichbarer Ausweichplatz für den Protest bereits geplant sein.

Der Protest sollte von mehreren Kontrollpunkten in der Art einer „Steuerungscloud“ aus gleichwertig geführt werden können. Falls ein Kontrollzentrum ausfällt übernimmt das andere oder auch ein drittes, usw. Hierbei ist auch darauf zu achten, daß verschiedene Arten der Kommunikation (bspw. verschiedene Onlineplattformen, CB-Funk, etc.) eingerichtet sind, so daß die Kommunikation nicht zusammenbricht, falls es der Regierung gelingen sollte, einen Kommunikationsweg zu übernehmen.

Vermittlung der Protestbotschaft

Die Botschaft bzw. das Motto des Protests nach außen zu bringen ist so wichtig wie die Protestbewegung selbst. Es müssen geübte Sprecher auftreten, die die Botschaft auf den Punkt bringen. Charismatische Menschen, die die Massen animieren, müssen sich mit mehr strukturierten und professionell geschulten Präsentatoren abwechseln, ggf. auch im Interviewstil kommunizieren, um die Botschaft so transparent wie möglich zu machen. Die Regierung wird psychologische Methoden anwenden, um möglichst effektiv zu stören. Professionelle Redner bzw. souveräne Moderatoren behalten auch im Falle von Unruhen und Chaos die Übersicht und wirken ggf. auch beruhigend und deeskalierend auf die Massen ein.

Klarerweise sind Zeichen und Symbole im Sinne eines „Branding“ wichtig, so auch im Sinne einer Corporate Identity bzw. Marke bei Protesten. Doch inwieweit Zeichen zur Schau gestellt werden sollten bzw. überhaupt legal zulässig sind, ist vom Ausmaß der freiheitlichen oder eben suppressiven Atmosphäre in einem Land abhängig. Je unterdrückender eine Regierung ist desto weniger sollte man Zeichen und Symbole verwenden. In dem Zusammenhang muß auch festgestellt werden, daß Masken legitim sein können, um ggf. zu verhindern, das Protestler durch die Polizei während oder nach der Veranstaltung identifiziert und dadurch Opfer von Repressalien werden.

Diplomatie

Unbedingt sollte von der Möglichkeit Gebrauch gemacht werden, Menschen an strategischen Orten wie Polizeistationen oder Kasernen zu positionieren, um die Mobilisierung von Kräften gegen den Protest zumindest zu behindern. Am besten gelingt dies, wenn man Verwandte von Polizeikräften oder Soldaten zu ihnen schickt, um auf diese Exekutivkräfte einzuwirken.

Menschen mit hohem Bildungsgrad, die von der friedlichen und gerechten Protestidee durchdrungen sind, sind die idealen Gallionsfiguren einer Protestbewegung, um diese bei Botschaften oder fremden Mächten vor Ort zu repräsentieren.

Sie können ausländischen Vertretungen dazu anhalten, sich aus Überzeugung von den friedlichen Zielen für das Stattfinden der Protestversammlung bei der Regierung stark zu machen. Diese Initiative ist auch deswegen von Vorteil, um dem vorzubeugen, daß die Tyrannenregierung ihrerseits die ausländischen Vertretungen gegen den Protest einstellen könnte.

Insbesondere diejenigen Mächte mit militärischen Stützpunkten in der Nähe sollten vor der Protestveranstaltung kontaktiert werden, daß sie sich nicht gegen den Protest instrumentalisieren lassen, sondern sich sogar ggf. auf Seiten der Protestbewegung stellen. Falls irgendeine fremde Macht die Regierung zwingen sollte, den Protest zu unterdrücken oder aber ihn im Gegenteil befürwortet, so muß das dem Protestführer sowie den Protestlern insgesamt unmittelbar mitgeteilt werden, so daß jeder weiß, wie die politischen Zeichen stehen, wer einem freundlich und wer einem feindlich gesinnt ist.

 

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